Liebherr ist definitiv einer der größten Namen der Welt, wenn es um Baumaschinen, Geräte und andere Technologien geht. Hans Liebherr war der Visionär, der das Unternehmen 1948 gründete. Er erfand den mobilen Turmkran, der den Grundstein für seinen zukünftigen Erfolg legte. Liebherr war bereits nach dem Zweiten Weltkrieg im Baugeschäft tätig. Er konnte den mobilen Turmkran 1949 komplett konstruieren und war das erste offizielle Modell der Hans Liebherr Maschinenfabrik.
1954 stellte Liebherr den bahnbrechenden Hydraulikbagger vor - den ersten seiner Art in Europa. Später in diesem Jahr erkannte er das Potenzial von Küchengeräten wie Kühlschränken, so dass er ein neues Werk gründete und 1955 mit der Herstellung begann. Ein Jahr später erweiterte er die Modellpalette um Betontransportmaschinen.
DIE NEUEN PRODUKTIONSANLAGEN
In den 50er Jahren expandierte das deutsche Unternehmen ins Ausland, indem es in Irland ein Werk für die Montage von Turm- und Containerkranen gründete. Sein nächstes Vorhaben war außerhalb Europas - Liebherr baute in den 60er Jahren eine Fabrik in Südafrika. Etwa zur gleichen Zeit gründete er die Liebherr-Aero-Technik GmbH und betrat damit die Welt der Flugzeugtechnik. 1996 wurde das Unternehmen in Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH umbenannt.
Nur wenige Jahrzehnte nach der Gründung des Unternehmens beschäftigte Hans Liebherr mehr als 6.000 Mitarbeiter. Die 60er Jahre waren geprägt von der Eröffnung neuer Fabriken in Österreich und Frankreich für die Montage von Raupenbaggern. Die französische Fabrik war ein äußerst erfolgreiches Unterfangen und ein Jahrzehnt später begann sie auch mit der Produktion von Bergbau-Baggern.
Die von Liebherr eingeführten Innovationen bei Turmdrehkranen, Hydraulikkranen und Mischern wurden durch insgesamt mehr als 60 Patente untermauert, und diese Erfindungen hatten bereits die Vereinfachung aller Bauaktivitäten bewiesen.
DAS STARKE WACHSTUM
Zwanzig Jahre lang wuchs das Unternehmen kontinuierlich und expandierte im In- und Ausland. Die Liebherr-Werk Ehingen GmbH wurde 1969 gegründet und entwickelte sich bald zur führenden Produktionsstätte für Mobil- und Raupenkrane. Die Ingenieurteams versuchten, der steigenden Zahl von Aufträgen aus aller Welt gerecht zu werden und entwickelten alle Arten von neuen Produkten wie Offshore-Krane und Kräne für die Montage auf Pritschenwagen.
Die eigentliche Expansion der Liebherr-Gruppe nach Übersee erfolgte in den 70er Jahren. Der amerikanische Markt wurde 1970 erschlossen und die Liebherr-America Inc. im Bundesstaat Virginia gegründet. Das Unternehmen belieferte den US-Markt mit Werkzeugmaschinen, Luftfahrtgeräten, Raupen, Radladern und Hydraulikbaggern. 1974 wurde mit der Eröffnung mehrerer neuer Produktionsstätten in Brasilien, Kanada, Österreich und der Schweiz begonnen.
Aus der Umstrukturierung der Unternehmensgruppe entstand die Liebherr-International AG, die bis heute alle Tochtergesellschaften leitet.
DER TECHNOLOGISCHE VORSPRUNG
1984 war für die Liebherr-Gruppe ein wichtiges Jahr, da die Ingenieure mit der Einführung von Schlüsseltechnologien begannen und die meisten wichtigen Baugruppen innerhalb der Gruppe entwickelt und produziert wurden. Einer der wichtigsten Schritte war die Entwicklung des ersten Dieselmotors des Unternehmens.
Die fortschreitende Diversifizierung des Unternehmens sicherte seine stabile Marktposition nach 40 Jahren im Geschäft. Die Liebherr-Gruppe war Ende der 80er Jahre in Bezug auf Geschäftstätigkeit und Marktpräsenz weitgehend unabhängig.
Hans Liebherr, 78 Jahre alt, verstarb 1993 und hinterließ ein stabiles und erfolgreiches Unternehmen für die nächste Generation von Führungskräften. Damals bestand die Gruppe aus 46 Unternehmen mit insgesamt 15.000 Mitarbeitern. Seine Kinder übernahmen sofort die Leitung der Holding als geschäftsführende Gesellschafter.
Das Unternehmen betrat Ende der 70er Jahre erstmals China, war aber nur auf dem Markt vertreten. Sie machten 1996 einen großen Schritt, indem sie ihr erstes Joint Venture gründeten, das sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von stationären Mischanlagen und Mischerfahrzeugen konzentrierte. Bereits ein Jahr später startete der Konzern ein neues Geschäft - die Klimatechnik, insbesondere Flugsteuerungssysteme für Flugzeuge und Hubschrauber. Schließlich wuchs das Unternehmen und bot Ende der 90er Jahre zahlreiche weitere Heizungs- und Klimalösungen an.
1997 wurde die Liebherr-Mietpartner GmbH gegründet, die Mietgeräte anbietet. Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Produktpalette alle Arten von Bau- und Erdbewegungsmaschinen wie Kompaktlader, Minibagger, Abbruchwerkzeuge, Generatoren und Kompressoren. Vier Jahre später nahm die Liebherr-Elektronik GmbH ihre Tätigkeit auf - das Unternehmen widmete sich der Herstellung von elektronischen Baugruppen und Systemen für Krane, Baumaschinen und Bergbaumaschinen sowie anderen Produkten.
DAS MANAGEMENT
Im Jahr 2002 wurde das Unternehmen vollständig umstrukturiert und im Hinblick auf den primären Betrieb vollständig auf den Produktbereich ausgerichtet. Dies erwies sich als ein wirklich effektiver Zug. Das rasante Wachstum zwischen 2003 und 2008 bewies dies, und in diesem Zeitraum kamen 12.000 neue Mitarbeiter hinzu.
Nach diesem Zeitraum trat die dritte Generation von Führungskräften in das Unternehmen ein. Das neue Produktions- und Entwicklungszentrum für Bergbau-Bagger in Frankreich wurde 2011 eröffnet, und auch die erste russische Produktionsstätte wurde rund um diese Zeit eröffnet. Die folgenden Jahre waren geprägt von erheblichen Produktionsausweitungen in Deutschland und der Schweiz. Im Jahr 2015 baute Liebherr den größten Mobilkran der Welt.
Das Unternehmen ist nach wie vor ein Familienunternehmen. Ihre Produkte wurden in den letzten Jahren bei vielen der weltweit größten Bauprojekte eingesetzt. Das Portfolio umfasst derzeit Raupentraktoren und -lader, hydraulisch betriebene Bagger und Raupenkrane, Teleskoplader, Radlader, Sattelzüge, Turmdrehkrane. Weitere Produktlinien sind Raupentraktoren und Bagger, Mining Trucks, Mobilkrane, Seekrane und Hafenausrüstungen.